Geht’s um Pilates und Trier, dann fällt mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit im nächsten Atemzug das Wort „Alineo“. Denn mit Alineo Club Body & Mind hat Anke Meyer 2017 ein wunderbares, top-modernes Pilates-Studio aus der Taufe gehoben. Neben Pilates-Kursen auf der Matte gibt es hier auch die Möglichkeit, an speziellen Pilates-Geräten, den Reformern, zu trainieren oder TRX-Kurse zu besuchen. Oder sich in der Schwangerschaft fit zu halten! Mit ihren Rückbildungskursen hat Anke eine weitere Lücke gefüllt – davon gibt es in Trier ja noch immer viel zu wenige. Bei diesen müsst ihr allerdings schnell sein: Die Kurse sind verdammt schnell ausgebucht. Warum? Das lest ihr im Montagsgespräch von Anke und minimap!
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Anke, Ex-Bankerin, Spanien-Liebhaberin, verrückt, sportlich, perfektionistisch, kreativ.
Seit 2010 verhelfe ich Menschen zu mehr Energie, Körperbewusstsein, Work-Life-Balance und zu einem gesunden Körper und Geist – in meinem eigenen Studio, bei Events und Retreats in Spanien, Frankreich und Deutschland oder aber in Unternehmen bei Incentives wie Sportkursen, Gesundheitstagen und Seminaren für ihre Mitarbeiter.
Nach einigen Jahren als freie Trainerin habe ich Anfang 2017 mein eigenes Studio „Alineo Club Body & Mind“ im schönen Trier-Süd eröffnet und bin superglücklich, meine Erfahrung und Ideen in einem eigenen Konzept und in selbst gestalteten Räumen zusammen mit meinem wunderbaren Team umsetzen zu können.
Mein Motto: „This is your life – Do what you love. If you don’t like something, change it!“
Bei Alineo bietest du ein Rundum-Paket für Schwangere und junge Mütter an – von Prenatal-Pilates über Rückbildung bis hin zu Training für Mamas mit Kind. Warum ist Pilates die perfekte Sportart in dieser für den weiblichen Körper ganz besonderen Zeit?
Pilates-Training, richtig ausgeführt und angepasst an die jeweilige Zielgruppe (Schwangere oder postnatales Training), zielt auf sanfte Weise auf genau die Muskeln ab, die während der Schwangerschaft und nach der Geburt Probleme bereiten können.
Schwangere können nicht alle klassischen Übungen des Pilates machen, daher ist unser Pilates-Programm für Schwangere explizit auf den sich verändernden Körper der Frau ausgerichtet: Wir stärken in den ersten beiden Trimestern der Schwangerschaft den Beckenboden, entlasten und kräftigen den Rücken. Im dritten Trimester geht es dann eher darum, den Beckenboden zu entlasten, und wir arbeiten insgesamt funktional zur Ganzkörperstärkung.
In unserem Rückbildungskurs „Postnatal Pilates“ konzentrieren wir uns auf die Bedürfnisse und physischen Voraussetzungen der Frauen direkt nach der Geburt und wir kräftigen den Beckenboden und die tiefliegende Rumpfmuskulatur nachhaltig, effektiv und anhand neuster Therapie- und Trainingsmethoden.
Auch nach der Rückbildung ist Pilates ein sehr sinnvolles Training für Frauen, da wir damit – wenn Beckenboden und die Bauchmuskeln wieder „richtig funktionieren“ – die tiefliegende Rumpfmuskulatur weiter stärken, wodurch ein flacher Bauch mit schlanker Taille trainiert wird und man einen ausgewogenen, durchtrainierten Körper mit langen schlanken Muskeln formt. Das möchte doch jede Frau wieder nach der Entbindung.
Nach der Geburt können viele Mamas es kaum abwarten, zu ihrer alten Figur zurückzufinden. Was sind die größten sportlichen Fauxpas direkt nach der Geburt?
Ich rate jeder Mama, geduldig zu sein, da die Rückbildungsphase bis zu einem Jahr nach der Geburt dauert. Ich bremse auch eher die Damen, da sich falscher Ehrgeiz sogar einige Jahre später noch rächen kann. Wichtig ist, dass man sich Zeit für eine effektive strukturierte Rückbildung nimmt und dann bestenfalls nach der Rückbildung mit sanftem Pilates-Training weitermacht, bis Rumpf und Körper wieder stark genug für größere Belastungen sind. Wenn man Probleme mit dem Beckenboden hat, sollte man frühzeitig einen Experten aufsuchen. Mit dem richtigen Training und der richtigen Therapie bekommt man das wieder in den Griff.
Als Cardio-Training sind schnelles Walking, Cross-Trainer oder Radfahren zu empfehlen, jedoch rate ich, aufgrund der hohen Belastungen für den Beckenboden – insbesondere bei Beckenbodenproblemen –, auf Lauftraining bis zu einem Jahr nach der Geburt zu verzichten.
Ich bin außerdem immer wieder erstaunt, wie unaufgeklärt manche Mamas hinsichtlich ihres Körpers und des entsprechenden Trainings zu uns kommen, egal ob in der Schwangerschaft, aber insbesondere nach der Geburt.
Das möchten wir mit unserem Rundum-Konzept ändern, um ganz vielen Mamas ihr Leben während und nach der Schwangerschaft zu erleichtern. Wir möchten, dass keine unter körperlichen Problemen leiden muss. Unser Ziel ist es, Körper und Geist der Mamas zu stärken, damit sie sich in dieser großen Zeit der Veränderungen rundum wohlfühlen können.
Was zeichnet einen angemessenen, effektiven Rückbildungskurs aus?
Eine effektive Rückbildung hat nichts mit dem Training für einen knackigen After-Baby-Body oder Fitness-Training zu tun, das verwechseln leider viele – und leider, wie wir feststellen, auch viele Rückbildungsanbieter. Viele denken, das sei dasselbe und dass man in der Rückbildung „Fitness“ anwenden müsse und sich auspowern solle, um wieder schnell „in Form“ zu kommen.
Zur Rückbildung und zu einem effektiven Beckenboden- und Bauchmuskeltraining gehören keine Crunches oder Aerobic-Hüpfen mit 40 Frauen auf engem Raum. Es geht nun zuallererst um das Wiedererlangen der funktionalen Einheit aus Beckenboden, Zwerchfell, Rückenmuskeln sowie geraden und schrägen Bauchmuskeln (die tiefliegenden Rumpfmuskeln) und der faszialen Funktion. Die Funktion der Muskeln steht im Vordergrund, nicht die Form oder das Aussehen, wie das beim Fitness-Training der Fall ist. Ziel sollte sein, diese aus dem Gleichgewicht geratene Einheit der tiefen Rumpfmuskeln wieder in eine funktionierende und funktionell zusammenspielende Einheit zurückzubringen, um die Synergie zwischen Muskeln und Gehirn wiederherzustellen.
Meiner Meinung nach sollte ein guter Rückbildungskurs aus abgeschlossenen, aufeinander aufbauenden Einheiten bestehen und die Kursleitung sollte sich Zeit für jede Teilnehmerin nehmen, um einen Rektusdiastase-Test zu machen. Auch auf Fragen sollte man gezielt eingehen. Um Übungskorrekturen vornehmen zu können, sollte in Kleingruppen trainiert werden, außerdem in schöner angenehmer Atmosphäre, in der sich die Mama auch entspannen und die Zeit für sich genießen kann. Meiner Meinung nach ist das Training ohne Baby wesentlich effektiver, um sich auf den Körper zu konzentrieren, abzuschalten, die verlorene Einheit von Körper und Geist wiederzufinden und eine Stunde für sich zu genießen. Natürlich haben nicht alle die Möglichkeit einer Betreuung, daher ist sicherlich auch ein guter Kurs mit Baby in einer Kleingruppe im Einzelfall ratsam, bevor ganz auf die Rückbildung verzichtet wird.
Der Kurs sollte außerdem an die Bedürfnisse und auch Tagesform der Mamas angepasst sein, man kann auch mal vom Programm abweichen und nach Wünschen und körperlichem Zustand fragen.
Die gute Nachricht: Der knackige After-Baby-Body entsteht wieder mit der Zeit, durch das Training von innen heraus.
Der nächste Postnatal-Pilates-Kurs startet übrigens am 6.3., mittwochs um 17:30 Uhr, für 8 Termine.
In deinem Studio gibt es neben Pilates noch weitere Angebote für Schwangere und junge Mamas. Kannst du uns dazu mehr erzählen?
Wir bieten einmal wöchentlich eine Akupunktur-Sprechstunde mit der wunderbaren Hebamme Nina Schümmelfeder an, mit der ich bereits einige Jahre in Konz in ihrer Hebammenpraxis zusammengearbeitet habe.
Seit Neustem gibt es bei uns außerdem immer montags um 10 Uhr einen Gruppenkurs „MamaFit“ inklusive Babybetreuung – ein Mix aus Pilates und Cardio- & Krafttraining.
Außer den Gruppentrainings liegt unser Schwerpunkt auf Einzeltrainings und -therapien, für jedermann, Sportler und natürlich auch für werdende und frische Mamas. Das Einzeltraining ist dann einerseits ausgerichtet auf die Schwangerschaft und evtl. Kontraindikationen und Beschwerden sowie andererseits auf die postnatale Phase bei Beckenbodenproblemen, Organsenkungen, Beckenbodendysfunktionen, nachhaltigem Schließen der Rektusdiastase oder um Beckeninstabilitäten zu korrigieren und ISG-Blockaden zu vermeiden. Zudem bietet unser Teamkollege Thomas Grimm als Feldenkrais- und Physiotherapeut Integrative Körpertherapie bei Problemen in und nach der Schwangerschaft an und wir arbeiten außerdem eng mit dem Osteopathen Stefan Schmitt zusammen.
Zudem bieten wir regelmäßig Workshops an, u. a. auch zur Frauengesundheit wie bspw. die Ladies-Workshop Serie mit externen erfahrenen Dozenten:
23.2. Power UP! Beckenboden & Faszien mit Olivia Richter
30.3. Hormonyoga für Frauen mit Gudrun Kohla
Vielen Dank für das Gespräch!
Bildnachweis: alle Fotos stammen von Kliewer Fotografie, Trier