Heute geht es in der Reihe minimap meets „Der kleine Berg“ um das patentierte, von Familie Berg entwickelte Schuhmesssystem ZentiMetrix: Was es damit genau auf sich hat und warum es in keinem Familienhaushalt fehlen sollte, erfahrt ihr in unserem heutigen minimonday Beitrag. Und weil Experten das System natürlich noch viel besser erklären können als wir, haben wir gleich Jana Berg zum minimap-Interview getroffen.

Was ist ZentiMetrix?

ZentiMetrix ist ein Mess-Set in Kombination mit dem Onlinetool zentimetrix.de. 

Enthalten ist eine ZentiMetrix-Messrolle, ein Duo-Messstreifen zur Ermittlung der Schuhweite und der Innenlänge. Das Programm führt supereasy zur perfekten Größe. Wir haben es selbst getestet und für gut befunden!

LOS GEHTS! Pauline bekommt nun mit ZentiMetrix ihr kleinen Füßchen gemessen! Na ja, so klein sind ihre Mauken gar nicht mehr, mussten wir feststellen!

Es hat alles wunderbar geklappt und ZentiMetrix  ist wirklich einfach und verständlich in der Bedienung! Supi!

minimap meets Jana Berg

Liebe Jana, warum ist es so wichtig, dass ein Schuh – und vor allem ein Kinderschuh – richtig gut passt?

Unsere Füße tragen uns durch unser Leben, sie haben maßgeblichen Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden und die Statik des Körpers. Daher ist es für jeden wichtig, Schuhe zu haben, die den Füßen guttun.

Kinderfüße haben eine besondere Bedeutung. Denn zum einen unterliegen sie ständigem Wachstum und Veränderungen, zum anderen sind Kinderfüße – insbesondere in den ersten Jahren – weich und formbar. Kinder bewegen sich viel, sie hüpfen, rennen, toben und klettern. Hierbei sollten Schuhe die Füße schützen und unterstützen. Hinzu kommt, dass die Nervenbahnen in den Füßen noch nicht bis ins Kleinste verästelt sind und somit Druck- und Schmerzempfinden teilweise fehlen. Dementsprechend ist es hier besonders wichtig, auf gute und passende Schuhe zu achten und fortlaufend zu überprüfen.

Ein gut passender Schuh zeichnet sich aber nicht nur durch ein ideales Längenverhältnis aus. Auch die Weite des Schuhs sowie ein optimaler Fersensitz sind entscheidend, um eine gesunde Entwicklung des Kinderfußes zu unterstützen. Auch wenn der Schuh die richtige Länge aufweist (Schub- und Zuwachsraum sind gegeben), er jedoch zu weit ist, dann kann dies ähnliche Effekte haben wie bei einem zu kleinen Schuh: Der Fuß rutscht während des Gehens immer wieder nach vorne und die Zehen werden gestaucht. Dies ist nicht nur unangenehm während des Tragens, auch Spätfolgen können entstehen.

Was ist ZentiMetrix?

Zentimetrix ist ein onlinebasiertes Mess-System für Zuhause. Es vereint das physische Messen des Kinderfußes in Länge und Weite mit einem onlinebasierten Auswertungstool nach WMS und der Möglichkeit einer Innenlängenmessung der Schuhe – alles auf Zentimeterbasis.

Somit wird Eltern ermöglicht, die (getragenen) Schuhe zu Hause auszumessen und mit den ermittelten Daten des gemessenen Kinderfußes herauszufinden, ob die Schuhe (noch) passen. Zentimetrix ist also eine Messhilfe, die Eltern bei der Frage unterstützt, ob es Zeit wird nach neuen Schuhen zu schauen.

Warum auf Zentimeterbasis?

Wir wollten ein System entwickeln, welches Schuhe jeder Marke bzw. jedes Herstellers miteinander vergleichbar machen kann. Denn, wie viele wahrscheinlich wissen, ist Größe nicht gleich Größe. Dies gilt in der Oberbekleidung (manchmal braucht man M, manchmal L oder S – je nach Schnitt und Firma) und auch bei den verschiedenen Schuhherstellen. Größenangaben sind keine genormten Einheiten – und so kann es vorkommen, dass die Größen der Hersteller um bis zu 2 cm variieren! Das sind immerhin ca. 3 Schuhgrößen!

Längenmessung: Beide Füße auf die ZentiMetrix-Messrolle stellen. Very Imortant: Beide Fersen müssen an der Erhöhung hinten anstehen und die Zehen sollen gestreckt sein.

Wie funktioniert ZentiMetrix?

Um ZentiMetrix ideal zu nutzen, braucht man zum einen das Mess-Set (online hier erhältlich unter oder bei uns im Laden) und zum anderen das kostenlose Onlinetool.

Hat man nun das Mess-Set zuhause, dann ist der erste Schritt die Kinder ein wenig barfuß laufen zu lassen und zu schauen, dass die Socken die getragen werden a) passen (also die Füße nicht einschnüren oder sich das Material im Zehen- und Fersenbereich staucht) und b) die Materialstärke in etwa dem alltäglichen Standard entspricht.

Danach geht’s direkt ans Messen.

Schritt 1: Die Längenmessung

Beide Füße auf die Zentimetrix-Messrolle stellen. Wichtig: Unbedingt kontrollieren, ob die Fersen hinten bündig anstehen und die Zehen gestreckt sind. Gegebenenfalls mit leichtem Druck die Zehen fixieren. Das Messrollen-Ende umklappen und mit dem aufgebrachten Kunststoffstreifen aufrecht auf das Messfeld setzen. An die Fußspitzen heranschieben und entlang der aufgedruckten Hilfslinien den längsten Zeh mit einem Bleistift markieren. Achtung: der längste Zeh ist nicht unbedingt der große Zeh!

Die ermittelten Zentimeterangaben notieren.

Schritt 2: Die Weite ermitteln

Zur Messung den Fuß nur mäßig belasten. Das flexible Maßband um die breiteste Stelle des Vorfußes (Außenballen / Innenballen) legen. Unter leichtem Zug das Ergebnis ablesen und ebenfalls notieren.

Nun kann man auf www.zentimetrix.de die ermittelten Daten Schritt für Schritt eingeben und erhält sofort alle wichtigen Angaben.

Schritt 3: Innenlänge der aktuell getragenen Schuhe mit dem Innenlängenmaßband kontrollieren

Das Innenlängenmaßband mit der aufgebrachten Kunststoffspitze flach und mittig des Schuhs ganz nach vorne in die Schuhspitze schieben und mit dem Daumen in der Schuhmitte fixieren. Mit der anderen Hand das Maßband zur Ferse hin weiter führen und am Ende der Innensohle das Maß ablesen.

Achtung: Der Schuh muss mindestens 0,6 cm länger sein als der Fuß. Ideal sind ca. 1 cm bei den kleinen und ca. 1,5 cm bei den größeren Kindern.

Was ist WMS?

WMS ist das Weiten-Maß-System des Deutschen Schuh-Institutes (kurz DSI). Es ist eine Art Qualitätssiegel für geprüfte Kinderschuhe und das Messen von Kinderfüßen.

Die Veränderung von Kinderfüßen wird kontinuierlich wissenschaftlich geprüft und die Ergebnisse werden in die Arbeit des DSI integriert. Kinderschuhe, die das WMS Siegel erhalten, unterstützen die natürliche Entwicklung von Kinderfüßen und die Hersteller stehen in ständigem Austausch mit dem WMS-Arbeitskreis, der die Qualitätsstandards vorantreibt und prüft. Einige der WMS-Hersteller bieten ihre Kinderschuhe in verschiedenen Weiten (weit, mittel, schmal) an, um die optimale Lösung für individuelle Kinderfüße anzubieten.

Kinderschuhmarken, die dieses Siegel tragen, sind u. a. Däumling, Ricosta, Filii oder auch Lurchi.

Aber auch wir tragen unseren Teil als Kinderschuhfachhandel bei, indem wir uns regelmäßig durch das DSI schulen lassen und unser Wissen auffrischen.

ZentiMetrix und WMS arbeiten übrigens eng zusammen.

Mit Zentimetrix können Schuhgrößen und -weiten von Kinderschuhen nach dem bewährten WMS-System ermitteln werden. Eine hohe Passformsicherheit wird daher gerade bei der Kombination Zentimetrix und WMS-Schuhen erzielt.

Dank der Angaben in Zentimeter wird es aber auch möglich, Kinderschuhe zu vergleichen, die nicht nach WMS zertifiziert sind. Insbesondere die Innenlänge und die ermittelte Fußlänge sind somit recht einfach überprüfbar. Die Einteilung der Weitenangaben der Nicht-WMS-Hersteller liegen jedoch oftmals im Ermessen der Händler, daher sind hier fachkundige und erfahrene Kinderschuhverkäufer/innen entscheidend.

Ersetzt Zentimetrix den Besuch im Schuhladen?

Nein, das kann man so nicht sagen. Es soll und kann Eltern auf zwei Arten unterstützen.

Zum einen dient Zentimetrix als Überprüfung für Zuhause. Man kann die Kinder an das Messen gewöhnen und besser herausfinden, wann es Zeit wird, neue Schuhe zu kaufen. Dies sollte nach wie vor bei einem Fachhändler vor Ort passieren, denn hier findet man im Idealfall gute Beratung, die Begutachtung des ganzen Fußes und eine selektierte Auswahl passender Kinderschuhe.

Aber selbstverständlich hat es auch für Onlinekäufer einen wahren Vorteil. Durch die Ermittlung der Größen- und Weitenempfehlung werden Fehlkäufe und (unnötige) Rücksendungen von vornherein minimiert. Das spart nicht nur Zeit, Arbeit und Ärger, sondern schont noch dazu die Umwelt, da unnötige Transportwege reduziert werden.

Generell empfehlen wir aber immer den Weg in den Fachhandel – jahrelange Erfahrung und geschultes Personal sind nicht zu unterschätzende Vorteile bei der Wahl des richtigen Schuhwerks.

Pauline war so begeistert von den Schuhen, so dass sie sie gar nicht mehr ausziehen wollte. Beim nächsten Frühlings-Schuhe-Einkauf sind sie gebongt!!

Diese schönen Frühlingsschuhe von der Firma Däumling gibt es übrigens hier:

www.schuhe-zum-leben.de

ZentiMetrix könnt ihr hier kaufen:

Berg … Schuhe zum Leben

Neustraße 57+58

54290 Trier