Wir haben euch ja tolle Ideen und ein paar Neuerungen für das zweite Halbjahr angekündigt. Et voilà!! Eine Neuigkeit ist: Wir laden hin und wieder Gastautoren ein, etwas für minimap zu schreiben. Den Anfang macht Andrea Weber – Redakteurin beim Trierischen Volksfreund. Und wir sind total happy, dass sie den vorliegenden Band für euch auf Herz und Nieren geprüft hat.

 

Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein

Die moderne Mutter versorgt die Kinder, arbeitet, schmeißt den Haushalt und kümmert sich darum, dass die Beziehung nicht zu kurz kommt. Dabei fördert sie die Kinder bestmöglich – sowohl motorisch als auch geistig – und leistet auf der Arbeit genauso viel wie die Kollegen ohne Kinder. Dass sie die tollsten Geburtstagskuchen backt und nie die Beherrschung verliert, auch wenn sie Nächte durchmacht, weil eines der Kinder zahnt oder krank ist, ist selbstverständlich.

Ist es das?

In ihrem Buch „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein – Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter“ hinterfragt Nathalie Klüver die Vorstellung davon, wie die perfekte Mutter zu sein hat.

Muss das Haus wirklich immer perfekt geputzt sein? Müssen es immer 100 Prozent sein? Müssen Mütter wetteifern, welches Kind zuerst spricht, krabbelt, sitzt und läuft? Muss es die dreistöckige Geburtstagstorte sein oder freuen sich Kinder vielleicht sowieso mehr über den Marmorkuchen mit Smarties und Gummibärchen?

 

Andrea mit ihrer Tochter im Sommerurlaub 2019

 

Klüver ist Journalistin und selbst Mutter dreier Kinder ­– und das merkt man. Die Autorin schreibt im Plauderton über Burn-out, Zeitmanagement, Erziehungsthemen und Hilfsangebote. Sie informiert, berät und erzählt – von den schönen und den harten Seiten des Mutterseins. Und davon, was sich ändern müsste. Und das mit ganz viel Humor und Optimismus und ohne Besserwisserei.

Informationen und Fakten serviert sie häppchenweise. Experteninterviews wechseln sich ab mit praktischen Checklisten für den Alltag und lustigen Sprüchen und Illustrationen. Außerdem spickt Klüver den Text immer wieder mit Mutter-, Oma-, oder Vater-Zitaten. Diese verschiedenen Perspektiven auf das Familienleben werden die Leserin nicht selten erstaunen und ihr so manches absurde Verhalten vor Augen führen. So wird ihr zum Beispiel bewusst, dass auch heute noch die Hauptverantwortung für Kinder bei der Mutter liegt. Und dass dafür zwar auch die Gesellschaft und auch der Vater, manchmal eben aber auch sie selbst verantwortlich ist.

So fühlt frau sich beim Lesen immer wieder ertappt, wenn die Autorin typische Situationen aus dem Familienalltag beschreibt und vom Rückfall in alte Rollenmuster spricht. Nach dem ersten Schreck, dass sie sich darin wiederfindet, kann sie dank der lockeren Erzählweise und der Versicherung, dass es vielen so gehe, aber getrost darüber schmunzeln.

Nach der Lektüre von „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“ hat man das schöne Gefühl, mit der besten Freundin gequatscht zu haben. Man hat geplaudert, gejammert und gelacht und fühlt sich von Grund auf verstanden. Und ganz nebenbei hat man noch gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen, achtsam mit sich selbst zu sein, und manches nicht so ernst zu nehmen.

Kurz: Dieses Buch ist Balsam für die Mutterseele.

 

Nathalie Klüver, „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“, TRIAS Verlag, 169 Seiten, 14,99 Euro.

Schon gesehen? Auf unserer Facebook-Seite verlosen wir zwei Exemplare von „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“. Das Buch erhaltet ihr bei allen Trierer Buchhändlern oder online hier und   hier