Der März steht bei uns unter dem Motto #derlenzistda #frühlingsgefühle und #gartenarbeit. Unsere beliebte Aktion „minimap schaut durchs Schlüsselloch“ geht in die nächste Runde! Wir starten mit Marina, ganz hoch offiziell unsere neue Aushilfe und absolute Gartenliebhaberin! Also los Marina: Her mit den Tipps und Tricks für den Garten!
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Marina wohnt mit ihrer Familie an einem wunderbaren Fleckchen mit Erholungsfaktor. Wir kommen so gerne dorthin und  genießen ein Kännchen Kaffee auf der bezaubernde Terasse und hören Marina schon fast verliebt über ihre Pflänzchen und Blumen berichten. Sie haben das Haus von ihrer Großmutter übernommen, mit der Marina auch schon in der Gartenerde buddelte.

Copyright Fotos @Marina Reinert-Esch

Marina sag doch mal ...

Wie lässt sich dein Garten beschreiben? Was ist dir wichtig?

Irgendwo zwischen gut durchdacht und absoluter Anarchie würde ich unseren Garten beschreiben. Mein Mann und ich vertreiben uns zusammen seit nun fast 20 Jahren mit dem Anbau von Gemüse und Blumen die Freizeit. Er legt sehr viel Wert auf Ordnung in den Beeten und möglichst hohe Erträge, ich hingegen verliere mich in experimenteller Sortenvielfalt und gucke unheimlich gerne den Pflanzen beim Wachsen und dem regen Treiben der tierischen Besucher im Garten zu. Besonders wichtig ist uns beiden, dass die Pflanzen, die bei uns wachsen, gut gedeihen und wir dadurch eine gesunde Palette an Köstlichkeiten auf unserem Teller haben. Da wir mit unseren Kindern komplett vegetarisch leben, stellt Gemüse einen großen Bestandteil unseres Speiseplans dar und es ist schön, einige Monate im Jahr die Teller und die Vorratskammer mit selbstangebauten Leckereien zu füllen. Ach ja, unsere Kinder…, denen möchten wir natürlich eine gesunde Ernährung und den achtsamen Umgang mit Natur und Lebensmitteln auf ihrem Weg mitgeben, was durch unsere Gartenleidenschaft wahrscheinlich auch irgendwie genetisch verankert ist. Das hoffe ich jedenfalls.

Copyright Fotos @Marina Reinert-Esch

Wieviel Zeit und Arbeit investierst du in den Garten?

Arbeit ist wahrscheinlich nicht der richtige Ausdruck. Anfang Januar verspüre ich alljährlich das erste Kribbeln in den Fingern und trotz kalten Winterwetters muss ich in den ersten Wochen des Jahres meine Saatgutkiste in regelmäßigen Abständen rauskramen, freue mich über die selbstgeernteten Samen des Vorjahres und träume dabei von der kommenden Saison. Die richtige Arbeit startet im Frühling ab Ende Februar, Anfang März, wobei ich zugeben muss, dass mein Mann die meiste und schwerste übernimmt. Beete vorbereiten, Kompost ausbringen, Zäune erneuern, Beikräuter entfernen, all das und das Gießen in trockenen Zeiten übernimmt er. Ich stehe meistens träumend (oder Anweisungen verteilend 😊) daneben. Mein Part liegt darin, die Sorten zu planen, Beetplätze zu verteilen, die Vorzucht und Pflege der Gemüsepflanzen und die Besorgung neuer Hardware für den Garten, wie zum Beispiel fehlendes Saatgut, Erde, Kleingeräte und all so was. Die benötigte Zeit lässt sich gar nicht genau benennen, unser Garten ist sehr groß und weitläufig gestaltet, wir verbringen die meiste Zeit, wenn es gerade nicht aus Kübeln regnet, im Garten und jeder macht das, allein oder zusammen, was aktuell ansteht. Unterm Strich kommen da sicher einige Stunden in der Woche und Tage übers Jahr zusammen, die sich aber nicht als Aufwand, eher als Geschenk anfühlen.

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Welche Tipps hast du? Was hast du selbst schon gelernt beim Gärtnern?

 

Wie bei allem: Einfach machen! Und Austausch. Sucht euch gleichgesinnte Menschen, hört den Gartengeschichten älterer und gartenerfahrener Menschen zu. Seid mutig und überlegt euch, wie euer Traumgarten aussehen und welchen Ertrag er bringen soll. Nicht verschweigen darf ich allerdings, dass eine gewisse Komponente an Scheiterkapazität und Misserfolg immer miteinkalkuliert werden sollte. Das ist halt so, denn manche Gegebenheiten wie das Wetter oder das Aufkommen von „Schädlingen“ sind eben nicht oder nur teilweise beeinflussbar. Und im Falle eines eher schwierigen Jahres gilt das Motto: „Neues Jahr, neues Glück“. Es ist natürlich äußerst traurig, wenn durch ewige Regenzeiten das Gemüse an Ort und Stelle wegmatscht, das Obst an den Sträuchern kaum vorhanden ist und / oder nach Wasser mit nix schmeckt, aber sicher gibt es irgendwas, was doch noch Freude bringt. Und sei es ein kleines Gänseblümchen oder eine dicke Erdkröte, die einen Gartenbesuch am späten Abend abstattet. Man muss den Blick zu den kleinen Dingen schweifen lassen, um diesen Wert erkennen zu können. Und das nächste Gartenjahr bringt so neue Erfahrungen und immer ein kleines Stückchen mehr Gelassenheit mit sich.

Ihr habt einen großen Garten, aber welche Ideen hast du für Menschen, die ihre Fensterbank oder Balkon begrünen / bepflanzen wollen?

Klar, die gibt es! Auf kleinem Raum haben wir vor Ewigkeiten in unserer ersten gemeinsamen Wohnung begonnen. Damals hatten wir nur einen kleinen, aber sehr hübschen Innenhof, der von einer alten, bezaubernden Weinbergsmauer gerahmt wurde. Im Halbschatten starteten wir die ersten Gärtnerversuche mit Buschbohnen und Zucchini in Speisbütten, dazu Stauden in Töpfen und Hauswurz verteilt in der Mauer. Die Ernte war natürlich sehr überschaubar, aber unter den Umständen schmeckte jede einzelne Bohne traumhaft, auch wenn sie sich eher als Deko auf dem Teller wiederfand.

Nach einer genauen Bestandsaufnahme der Gegebenheiten und der Auswahl passender Pflanzen lässt sich jeder noch so kleine Platz in eine leckere Oase verwandeln. Mit guten Plänen und natürlich einer entsprechenden Menge / Fläche an Erde steht dem Gartenabenteuer nix im Wege. Hochbeete sind für Anfänger oft das Mittel der Wahl, hier hat man immer einen guten Überblick und eine überschaubare Fläche zu Beginn. Auch wenn es sich „nur“ um ein kleines Kräuter-, Blumen- oder Teebeet handelt, ein begrüntes Umfeld ist fürs Gemüt unheimlich wertvoll.

Copyright Fotos @Marina Reinert-Esch

Was sind deine „ohne-die-geht-nix-in-meinem-Garten“ - Dinge?

Puh, da fällt mir auf Anhieb nichts ein, was besonders zu erwähnen ist. Gärtnern an sich ist so eine komplexe Kiste, die aus vielen Stücken zusammengesetzt, die Gesamtheit ergeben. Ich denke, eine kleine Übersicht gibt einen guten Blick über meine Empfehlung.

  • Gut überlegtes Saatgut der Sorten, die man anbauen möchte.
  • Einen Jahresplan, wann welche Tätigkeiten erledigt werden sollten
  • Anzuchtschalen (hier eignen sich hervorragend die Gemüseschalen aus der Frischabteilung)
  • Gießkanne & Gießballon (der eignet sich besonders gut fürs Wässern frisch ausgelegter Saat)
  • Verschiedene Erden je nach Bedarf und Wachstumsstufen (Anzuchterde, Hochbeeterde, Komposterde, Gemüseerde,…)
  • Informationssammlungen über die verschiedenen Bedürfnisse zur Anzucht, Aussaat, Pflege und Ernte der Sorten

Und zu guter Letzt empfehle ich, immer eine gute Gartenschere, einen Korb und eine Fotoknipse beim Streifzug durch den Garten dabei zu haben. Es gibt immer was zu schnippeln, ernten, entdecken und festhalten, deshalb sollte das die tägliche Gartenausstattung sein, um gut ausgestattet dem Gartengeschehen und -erleben freien Lauf zu lassen.

Copyright Fotos @Marina Reinert-Esch

Vielen Dank für das Gespräch!