Juhuuu, heute dürfen wir euch eine tolle Sache verkünden! Und zwar gehen die Rappelkiste und minimap künftig Hand in Hand durch diese wunderbare virtuelle Welt!!! Gemeinsam stellen wir euch in den nächsten Monaten tolle neue Spielzeug-Highlights vor und begleiten die Rappelkiste bei der ein oder anderen Aktion. So coooool.

Als die Anfrage dazu kam, war für uns sofort klar: Das wollen wir machen. Unbedingt! Schließlich kennen wir die Rappelkiste von Uschi Seiler und Franz Josef Fries gefühlt in und auswendig. Damals als Kinder – heute als Eltern! Wir könnten Stunden hier verbringen.

Zum Auftakt unserer Kooperation haben wir Franz Josef getroffen und mit ihm über die Idee und das Konzept hinter der Rappelkiste geplaudert. Was Nachhaltigkeit für die beiden Inhaber bedeutet, wie man richtig gutes Spielzeug findet und was gerade der Renner ist, erfahrt ihr HIER.

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Wer seid ihr und was macht ihr?

Wer ist die Rappelkiste? Das schönste Spielzeuggeschäft der Welt. Na gut – aber bestimmt der Region. 😊

Die Rappelkiste ist zuallererst ein Erlebnis. Ein Erlebnis, das zustande kommt durch die Begegnung unserer Kunden, unserem Team, unseren Räume und schließlich unserem Sortiment. Zusammen versuchen wir, Spaß zu haben und Spaß zu vermitteln. Daher legen wir unseren größten Ehrgeiz in die Gestaltung unseres Geschäfts, in unsere Warenpräsentation. Unser Laden ist eine einzige Ausstellung für Sie – als unsere Kunden – und besonders für die Kinder. Sie sind unsere Stars. Auch wenn sie nicht alles ausprobieren dürfen, ganz vieles kann man doch bespielen und entdecken …

Hinter dieser Idee des Ladens stehen zwei Menschen: Meine Frau, Uschi Seiler, und ich, Franz Josef Fries. Uschi macht das Geschäft seit mehr als 30 Jahren, sie hat es gegründet. Sie kennt die Kunden, sie weiß, womit die Kinder spielen, sie hat das sichere Gespür für die richtige Ware. Ich selbst bin seit rund 20 Jahren dabei. Meistens bin ich mehr im Hintergrund (die ganze Büroarbeit), kümmere mich aber besonders auch um die „Architektur“ des Ladens, die Anordnung und Präsentation der Sortimente.

Dazu kommt unser festes Team, auf das wir uns zu 100 % verlassen können, und immer wieder andere Aushilfen (meistens Studierende), die uns frisch und jung erhalten …

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Wir kennen die Rappelkiste schon als Kinder und haben uns damals buchstäblich am Schaufenster die Nase platt gedrückt. So fasziniert waren wir von den vielen schönen Spielzeugen bei euch. Jetzt kommen unsere eigenen Kinder hierher! Seit wann gibt es die Rappelkiste und wie kamt ihr auf die Idee, einen Spielzeugladen zu eröffnen? 

Die Rappelkiste gibt es seit 1985, also jetzt seit 34 Jahren! Das ist schon eine ganz schön lange Zeit – und wir sind stolz darauf. Besonders schön ist es, wenn wir tatsächlich die Kinder, und manchmal sogar schon die Enkelkinder unserer ersten Kunden bedienen. Es gibt uns Vertrauen in unsere Arbeit, dass man uns in Trier über Generationen hinweg treu bleibt.

Hervorgegangen ist die Rappelkiste aus einem kleinen Holzspielzeugladen. In den 80er Jahren gab es ein breites Spektrum an „alternativen“ gesellschaftlichen Bewegungen, z. B. die Öko-Bewegung (Bioläden), neue – nicht-autoritäre Kindererziehung, Anti-Atomkraft-Proteste, Friedensbewegung usw. Zu dieser Zeit entstanden auch die Holzspielzeugläden. Es gab damals nur konventionelles Spielzeug, meistens aus Plastik und ohne jeden Gedanken dahinter. Holzspielzeug dagegen war ökologisch und meistens in Deutschland gefertigt, vor allem hatte es aber den Anspruch, „pädagogisch wertvoll“ zu sein. Es war also keine kaufmännische, sondern – wenn man so will – eine ideologische Initiative. Vieles davon gilt unverändert bis heute.

Wir finden euer Sortiment und euren Laden ganz toll. In jedem kleinen Winkel gibt es etwas Neues zu entdecken. Man sieht, dass ihr nicht „irgendwelches“ Spielzeug im Laden stehen habt, sondern es wirklich besondere Sachen sind. Woher bezieht ihr eure Ware? Und wie trefft ihr die Qual der Wahl? 

Tatsächlich ist das unsere Haupt-Arbeit. Ich sage immer: Unsere wichtigste Aufgabe ist es, das riesige Sortiment an Spielwaren zu filtern. Heraus kommt dann, was wir für richtig gutes Spielzeug halten. Den ganzen Rest werden unsere Kunden im Laden nicht finden. Unser Spielzeug soll natürlich zuallererst Spaß machen, aber wir haben dabei immer im Auge, was ein Spielzeug mit dem Kind macht (oder nicht macht, wenn alles schon vorgegeben ist) oder was das Kind mit dem Spielzeug machen kann (ermöglicht es freies Spielen aus der eigenen Fantasie?). Insofern gilt immer noch unser ideeller Anspruch (siehe oben).

In der Praxis sieht das so aus, dass wir fast nur Spielzeug beziehen, das wir wirklich gesehen und angefasst haben. Daher verbringen wir jedes Jahr viel Zeit auf Einkaufsmessen, z. B. auf der Nürnberger Spielwarenmesse.

Parallel dazu treffen wir uns regelmäßig mit Spielwarenläden aus anderen Städten. Wir gehören dem Verband „Arbeitskreis Richtiges Spielzeug“ (ARS) an. Hier tauschen wir uns aus und pflegen Kontakte zu guten Herstellern (oft kleinere Lieferanten aus Deutschland).

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Nachhaltigkeit ist ein großes Thema geworden – zum Glück. Gibt es im Bereich Spielzeug etc. ein verlässliches nachhaltiges Label oder eine Zertifizierung, auf das/die man sich beim Kauf von Spielzeug verlassen kann?

Nachhaltigkeit ist seit mehr als 30 Jahren unser Thema (siehe unsere Geschichte!). Grundsätzlich versuchen wir, so viel es geht aus (einheimischem) Holz und aus deutscher Produktion in unserem Sortiment zu führen. Allerdings sind wir hier nicht mehr dogmatisch: Es gibt einfach Anwendungen, wo Kunststoff das bessere Material ist. Natürlich muss man dabei besonders auf Qualität und Schadstofffreiheit achten. Im persönlichen Gespräch beraten wir hier sehr gewissenhaft – auf das jeweilige Alter bezogen!

Ein Label oder eine Zertifizierung gibt es leider nicht so eindeutig. Gut und hilfreich sind die freiwilligen (und selbst bezahlten) Tests, die unsere Hersteller bei unabhängigen Prüfinstituten machen (z. B. TÜV, Landesprüfanstalten), die Labels heißen zum Beispiel „Geprüfte Sicherheit“. Eine Zertifizierung, die wirklich hilfreich ist, ist die „Spiel Gut“-Auszeichnung. Hierfür werden nicht nur Material und Verarbeitung geprüft, sondern auch der Spielwert.

Umgekehrt muss man nicht jedem Test glauben, auch wenn er unter „Öko“-Flagge segelt. Jedes Jahr vor Weihnachten werden Spielzeug von namhaften Herstellern schlecht bewertet – allerdings nach völlig unbekannten Kriterien! Seriös ist das nicht – man hat den Verdacht, dass es vornehmlich um den Verkauf der Zeitschriften geht …

Warum sollte uns allen der lokale Einzelhandel am Herzen liegen?

Nun ja: Auch hier ist zuallererst Nachhaltigkeit zu nennen. Ein System, was auf Steuerkosten und mit ausbeuterischen Löhnen eine riesige Paketflut verursacht, kann nicht nachhaltig sein. Dass wir glauben, dass man Spielzeug real „erleben“ muss, habe ich schon gesagt. Neues entdecken und sich sinnvoll inspirieren zu lassen, geht nur im stationären Einzelhandel. Und hier findet man auch das oft zitierte Einkaufserlebnis: Ziellos durch die Innenstadt bummeln, mit den Kindern eine schöne Zeit in der Rappelkiste verbringen, ein bisschen in eine Fantasiewelt und vielleicht in die eigene Kindheit abtauchen …

Und wir sollten uns immer wieder vor Augen halten, dass der Handel im Zentrum einer Stadt ein wichtiger Teil unserer Kultur ist. Es kommt Leben, Frequenz und Geld in die Stadt, in der wir wohnen. In den USA sieht man, wohin die Entwicklung sonst führen kann: seelenlose Wohnsiedlungen, versorgt durch anonyme Einkaufszentren und Malls, nur erschlossen durch permanenten Autoverkehr. Und schließlich die großen Onlinehändler – oder sollte ich schon sagen: der große Online-Händler. Wir alle begeben uns sehenden Auges in eine ungeheure Abhängigkeit eines Monopolisten, der ganz sicher nicht unser Wohlergehen im Sinn hat.

Was ist gerade der absolute Renner?

Meistens gibt es nicht den einen Renner (außer vorletztes Jahr die Fidget-Spinner 😊). Aber es gibt Trends – und es gibt zeitgemäße Freizeitaktivitäten, die mit bestimmten Produktgruppen zusammenhängen. Z. B. Outdoor-Freizeit-Aktivitäten mit der Familie, dafür gibt es ganz viel tolles Spielzeug, oft an der Grenze zu Sport (Wikingerschach, Frisbees, Scooter, Slacklines, Juggling …). Das geht seit Jahren gut. Oder bei den Gesellschaftsspielen die Exit-Welle und die Krimi-Spiele. Toll finden wir, dass seit 2, 3 Jahren auch Spielzeug wieder voll im Trend ist, das wir schon vor 30 Jahren im Sortiment hatten. Etwa die handgeschnitzten Holzfiguren von Ostheimer oder auch ganz klassisch schönes, hochwertiges Holzspielzeug von Grimm’s.

Das gilt übrigens auch für unsere Erwachsenen-Abteilung. Bei Geschenkartikeln sind die Trends aber viel schnelllebiger. Zum Beispiel Fahrradklingeln und alle möglichen anderen Accessoires für’s Fahrrad. Es gibt aber auch Dinge, die bleiben: Etwa Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge oder Designobjekte von Remember oder witzige Plüschfiguren für Erwachsene …

Einen ganz frischen Renner habe ich aber doch – wenn auch nicht aus Holz: die neuen „Jumbo Jelly Balloons“. Ein Riesenball, wie ein überdimensionierter Luftballon, den ich kicken und dozzen kann … ganz viel Spielspaß für wenig Geld 😊

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Vielen Dank für das Gespräch

Weitere Infos:

Rappelkiste
Liebfrauenstr. 5-6
54290 Trier
Telefon: +49 (0)651 731 33

www.rappelkiste-online.de

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: 10:00 bis 18:30 Uhr
Samstag: 10:00 bis 18:00 Uhr

Öffnungszeiten im Dezember:
Montag bis Samstag: 10:00 bis 19:00 Uhr

 

Alle Fotos: @Rappelkiste Trier