minimap meets Jutta Lengert vom Sozialdienst katholischer Frauen

Sie sind in Trier für die Vermittlung von Tageseltern zuständig und haben damit für viele Familien – neben Hebamme und Kinderarzt – die drittwichtigste Telefonnummer. Wie genau funktioniert die Vermittlung?

Optimalerweise vereinbare ich mit den Eltern oder einem Elternteil einen Termin für ein persönliches Gespräch in unserer zentral gelegenen Beratungsstelle. In diesem Gespräch informiere ich die Eltern über die Überprüfung der Kindertagespflegepersonen und deren Finanzierung. Anhand eines Fragebogens wird der individuelle Betreuungsbedarf ermittelt. Bei der Vermittlung wird neben den benötigten Zeiten auch berücksichtigt, welche Ortsteile für die Eltern infrage kommen.

Sollte ein persönliches Gespräch nicht möglich sein, erfolgt die Beratung über Telefon und über E-Mail.

Die Eltern bekommen von mir passende Tagesmütter genannt und ich halte sie über frei werdende Plätze auf dem Laufenden, bis ich die Rückmeldung erhalte, dass eine Tagesmutter oder eine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden wurde.

Die Vermittlung einer Tagesmutter kann sehr kurzfristig erfolgen. Besser ist es allerdings, wenn einige Monate vor der benötigten Betreuung die Kontaktaufnahme zu mir erfolgt, damit ein persönliches Gespräch stattfinden kann, die Eltern die Möglichkeit haben, mehrere Tagesmütter kennenzulernen und eine gute Eingewöhnung gemacht werden kann.

Anders als bei Kindertagesstätten entscheide ich mich bei einer Tagesmutter oder -vater ja nicht für eine bestimmte Einrichtung und Räumlichkeiten, sondern für eine Person. Was macht in Ihren Augen eine gute Tagesmutter/-vater aus? Worauf sollte ich achten? Und was mache ich, wenn mal nicht alles so gut läuft wie erhofft?

Für mich macht eine gute Tagesmutter /-vater aus, dass sie/er warmherzig mit den Kindern umgeht und gut auf die jeweilige Persönlichkeit der Kinder eingehen kann. Sie / er sollte auch verständnisvoll auf die Ängste der Eltern eingehen können, die sich oft schwer tun, ihr Kind bei einer ihnen fremden Person in die Betreuung zu geben. Des Weiteren sollte sie / er sich seiner verantwortungsvollen Tätigkeit bewusst und zuverlässig sein. Es sollte klar vermittelt werden, dass es nicht darum geht, die Eltern zu ersetzen oder in Konkurrenz zu ihnen zu treten, sondern dass es darum geht, den Eltern zu helfen, Kind und Beruf gut miteinander zu vereinbaren.

Man sollte bei der Auswahl einer Tagesmutter darauf achten, dass „die Chemie“ zwischen Eltern und Tagesmutter, aber auch zwischen Kind und Tagesmutter stimmt. Ich bin überzeugt, dass sich dann vieles klären lässt.

Wenn es mal nicht so gut läuft, kann man sich an mich oder die Kollegin des Jugendamtes wenden. Wir versuchen dann, zusammen mit den Eltern, eine Lösung zu finden.