Großes Thema: Geburtsvorbereitung!

Als ich 2015 mit meiner Tochter schwanger war, habe ich unzählige Seiten zum Thema Geburtsvorbereitung geklickt. Macht man ja so. Ein Geburtsvorbereitungskurs gehört zur ersten Schwangerschaft einfach dazu. Das ist nicht nur sinnvoll, weil die Geburt eine komplett neue Erfahrung ist, sondern auch da man auf diesem Weg viele Mamis aus der gleichen Runde trifft. Bei meiner Kurs-Recherche bin ich damals auch über das Thema Hypnobirthing gestolpert. Irgendwas mit Hypnose, dachte ich. Und begann, mich in das Thema einzulesen …

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Was ist Hypnobirthing?

Hypnobirthing ist eine Form der Geburtsvorbereitung und -begleitung, die inzwischen auch in Deutschland immer öfter gefragt ist. Im Mittelpunkt stehen Tiefenentspannung, Angstauflösung und Aufklärung. Der Leitgedanke dabei ist eigentlich recht simple:

Der weibliche Körper schafft in zehn Monaten etwas ganz Unglaubliches – in ihm entsteht ein neues kleines Lebewesen. Wenn der Körper also zu solch großen Taten fähig ist, warum soll dann ausgerechnet das Ende, der Ausgang, versperrt und so schmerzvoll sein? Hypnobirthing begreift den Prozess der Geburt als etwas Positives, dem man nicht per se ängstlich gegenüberstehen muss. Mit Affirmationen und Selbsthypnose bestärkt diese Form der Geburtsvorbereitung und -begleitung Frauen darin, der Geburt angstfrei entgegenzublicken und diese als angenehmer und leichter zu erleben. 

Marie Mongan – Eine Idee geht um die Welt

Als Mutter des Hypnobirthing wird – wenn die Idee auch auf Erkenntnisse von Dr. Grantly Dick-Read zurückgeht – Marie Mongan angesehen. Sie hat die eigentliche Methode entwickelt, die als Hypnobirthing um die Welt gegangen ist. Am Anfang stand ihr Buch HypnoBirthing: A Celebration of Life (auf Deutsch erschienen als HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt).

Sie beschreibt darin unter anderem die körperlichen Auswirkungen, die die Angst der Frauen vor der Geburt bewirkt. Mongan sieht drei entscheidende Reaktionen: Die Muskeln verkrampfen sich, die Durchblutung wird reduziert und Stresshormone werden ausgeschüttet. Auf diese Weise verschlimmern sich die Geburtsschmerzen. Mongan entwickelte daraufhin eine Hypnosetechnik, mit deren Hilfe die Angst vor der Geburt systematisch abgebaut werden kann. Die Schmerzen unter der Geburt reduzieren sich merklich, man ist entspannter und kann es zulassen, den Körper „machen zu lassen“. Atem-, Entspannungs- und Konzentrationsübungen ergänzen das Programm. Aufbauend auf Marie Mongans Ansatz wurden Kurse konzipiert, die seitdem von zertifizierten Kursleiterinnen in immer mehr Städten – auch außerhalb den USA – angeboten werden.

Unterschiede Hypnobirthing und
reguläre Geburtsvorbereitung

Die Unterschiede beginnen schon in der Bezeichnung bestimmter Vorgänge. Eine Wehe heißt Welle und setzt der etymologischen Herkunft von Schmerz, Leid, damit ein positives Bild von etwas entgegen, das kommt, aber vor allem auch geht. Schmerzen werden als Spannung bezeichnet, Komplikationen als spezielle Umstände usw. Während die regulären Geburtsvorbereitungskurse vor allem auf Aufklärung von Frau und Mann setzen – aber natürlich auch Tipps und Techniken zur Bewältigung der Geburtsschmerzen an die Hand geben –, konzentrieren sich Hypnobirthingkurse verstärkt auf Tiefenentspannung und Angstauflösung.

Wie auch in regulären Geburtsvorbereitungskursen spielt der Partner eine nicht unwesentliche Rolle und lernt, wie er unter der Geburt unterstützend zur Seite stehen kann. Hierbei ist er aber weder besonders aktiv noch besonders laut, sondern wirkt beruhigend auf die im Trancezustand befindliche Frau ein. Hypnobirthingkurse sind kleiner und intimer. Das hat natürlich seinen Preis. Im Vergleich zu regulären Geburtsvorbereitungskursen in z. B. Krankenhäuser sind sie mit ca. 300 € recht teuer.

Und ich so?

Ich finde das Konzept im Prinzip gut. In meinem Leben hat sich die Grundhaltung bewährt, allem Fremden erst mal aufgeschlossen und positiv gegenüberzustehen. Das gilt auch für die Geburt. Ich habe das Buch gelesen und die Regenbogenentspannungen zu Hause gemacht. Beides fand ich großartig und es hat mir sehr geholfen, dem Ganzen gelassen entgegenzublicken. Als damals die Wehen begannen und stärker wurden, war mir aber nach allem anderen zumute – nur nicht danach, den Regenbogen herabzuschreiten.

Mir war nach Bewegung und Laufen. Die Vorstellung, mich hinzulegen und still zu atmen, war mir ein Graus. Vielleicht liegt es daran, dass ich keinen Kurs besucht habe und die Technik nicht wirklich beherrschte. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht der Typ dafür. Das wiederum fände ich aber sehr schade. Denn in ein paar Monaten steht die zweite Geburt an. Und die Idee hinter Hypnobirthing – eine schmerzfreie, gelassene Geburt – die hat schon was!!!

Hypnobirthing in Trier und Großregion

Wer sich in der Region Trier für das Thema interessiert, findet weitere Informationen auf der Webseite von Lea Apel: www.geburtsvertrauen.de oder Anna Puch: www.mimas-online.de
Unsere Rubrik Hypnobirthing erreichst du hier.