Es ist Frühling! Endlich! Und mit der Sonne und den bunten Blumen kommt natürlich auch die große Lust auf Eis. Naja, ehrlicherweise haben wir die ja das ganze Jahr. Ein guter Grund also mal an die Quelle zu gehen und ein bisschen nachzufragen, wie das ist mit dem Eis.

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Unsere Expertin ist Elisabeth von der Glacë-Manufaktur in der schönen Neustraße in Trier. 

In der Glacë-Manufaktur erwartet euch leckeres, hausgemachtes Eis aus lokalen und saisonalen Zutaten. Aus dem Besten der Großregion entstehen so unwiderstehliche Geschmackserlebnisse. 

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Copyright Fotos @glacemanufaktur

Elisabeth sag doch mal ...

Hörnchen oder Becher?

Becher ohne Waffel.

Was ist deine Lieblingssorte?

Definitiv Pistazie. 

Wie wird man Eismacherin?

In Deutschland ist der Zugang zum Beruf ziemlich unbürokratisch. Es reicht eine Handelsgenehmigung und ein Hygiene-Zertifikat.

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Blöde Frage, ist das ein Ausbildungsberuf?

Mittlerweile ist Speiseeis-Fachkraft ein eigener Ausbildungsberuf, vorher war es Teil der Konditoren-Ausbildung. Man braucht die Ausbildung aber nicht als Zugang zum Beruf.

 

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Eis schlecken hat Geschichte. So ist es wohl 5000 Jahre her, als sich die ersten Menschen an geeisten Süßspeisen erfreuten. Dazu mischten sie Schnee mit Honig und verfeinerten diese Komposition noch mit verschiedenen Gewürzen. Warum macht Eis schlecken immer noch so glücklich und hat „Kultur“?

Die deutsche Eiskultur hat sich mit der Immigration der Italiener nach Deutschland in den 50er/60er Jahren entwickelt. Spaghetti-Eis ist zum Beispiel eine deutsche Erfindung, das gibt es in Italien gar nicht. Eis essen ist einfach ein schönes Erlebnis. Gutes Eis ist lecker und erfrischend. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Sorten und wenn man sich ein Eis auf die Hand holt, geht es schnell. Ausserdem ist Eis relativ preisgünstig, auch wenn sich das in Zukunft sicher ändern wird. Keiner braucht Eis oder andere Desserts, so wie man tägliche Grundnahrungsmittel braucht. Daher ist der Eiskauf immer eine bewusste Entscheidung für den Genuss.

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Info

Man sieht immer mehr neue Eismanufakturen, auch in Trier. Kann man von einem Boom sprechen?

Für Trier würde ich das nicht sagen, die allermeisten Eisdielen sind ja alteingesessen. In anderen Städten ist das durchaus der Fall.

Bei dir gibt es ja auch ziemlich ausgefallene Sorten wie „Kochkäse“. Wie kommst du da drauf?

Ich wollte ein herzhaftes Eis im Sortiment haben und da das Konzept der Glacë-Manufaktur ja auf der Nutzung von Produkten aus der Großregion beruht, hat sich der Luxemburger Kochkäse angeboten. Das Eis passt sehr gut zu einem Glas Wein zum Apéritif. 

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Du bist ja während deiner Ausbildung viel in Italien gewesen. Hast du da die Geheimnisse des Eismachens gelernt?

Ich habe 2010 mit einem Kurs an der Gelato University in Bologna angefangen und dann über die Jahre weitere Kurse in San Gimignano, in Nettuno bei Rom und in der Eisfachschule in Werl gemacht. Ausserdem bin ich leidenschaftliche Köchin und Bäckerin und habe viel zuhause probiert, recherchiert und mich mit der Theorie befasst.

Verbraucher haben mittlerweile ein geschärftes Bewusstsein für ökologisch nachhaltig produzierte Lebensmittel. Welche Zutaten verwendest du? Was ist dein Geheimnis?

Die Hauptzutat ist Bio-Milch aus Luxemburg. In der Trierer Region gibt es leider (noch) keine Bio-Milch in großen Gebinden. Ich habe mich mit der jeder einzelnen Zutat intensiv beschäftigt und mich immer für einen hohen Qualitätsstandard entschieden. Wir arbeiten gar nicht mit Pasten, die schon Zucker enthalten. Durch die Nutzung von reinen Produkten bekommen wir den vollen Frucht- oder Nussgeschmack und das Bilanzieren fällt leichter. Bei Sorten wie Schokolade, Vanille, Nuss oder Pistazie ist eine hohe Qualität besonders wichtig. Die meisten Zutaten bestelle ich direkt beim Produzent. Ansonsten  passen wir unser Sortiment an die Jahreszeiten an und verarbeiten saisonales Obst. Die Becher und Löffel sind auch nachhaltig.

Man sieht immer mehr ‚fancy‘ Eissorten. Welches Eis verkauft sich gut? Von welcher Sorte stellst du am meisten her?

Die Klassiker Vanille, Schokolade, Nuss und Pistazie gehen immer noch am besten. Unser Schokoladen-Sorbet verkaufen wir am meisten. Bei den ‚fancy‘ Sorten ist oft das Problem, dass die schnell zu süß werden, weil da oft noch Stücke und Soßen drin sind. Davon bin ich kein Fan. Wir machen lieber Kombinationen mit Gewürzen und Kräutern und Sorten, die Kindheitserinnerungen wecken, wie zum Beispiel Milchreis. 

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Wie bist du zum Eismachen gekommen?

Bei mir hat sich die Idee endlich während der Pandemie durchgesetzt. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie mein Arbeitsleben in Zukunft aussehen soll. Klar war, dass ich etwas selbst gestalten wollte. Ich wollte schon als Kind ein Eiscafé haben, das war immer so eine fixe Idee gewesen. Irgendwann wäre es einfach zu spät gewesen, diesen Traum zu verwirklichen. Also habe ich es einfach gemacht. Das war sicher etwas gutgläubig, aber hätte ich pingelig jedes Detail abgewogen, hätte ich es wahrscheinlich nicht durchgezogen. Ich bin eher der ‚Learning on the job-Typ‘.

Was macht ihr im Winter?

Im Winter bieten wir Kuchen an und Waffeln. Das Eissortiment wird auf cremigere Sorten umgestellt. Die Kunden wollen dann weniger Fruchtsorbets essen. In Zukunft wollen wir mehr mit anderen Betrieben aus der Region zusammen arbeiten und deren Produkte im Winter auch bei uns anbieten. Da bin ich aber noch in der Findungsphase.

Wie viele Eiskugeln dürfen deine Kinder am Tag verputzen?

Ich selber habe keine Kinder und die meines Mannes sind nicht mehr in einem Alter, in denen man ihnen vorschreibt, wieviel Eis sie essen dürfen. Weil wir in Luxemburg leben, können sie eh nicht oft vorbei kommen und wenn sie dann mal da sind, sollen sie ruhig reinhauen. 

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Vielen Dank für das Interview liebe Elisabeth

Info

Glacë-Manufaktur
Neustrasse 55
54290 Trier

lecker@glace-manufaktur.de

+49 651 56126747

https://www.glace-manufaktur.de

Öffnungszeiten:
Mi – Sa 12-18 Uhr

So 13-18 Uhr

Mo & Di geschlossen

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